Amateurfunk an der Steinbeisschule

Was ist Amateurfunk? Und wozu gibt's das überhaupt? Wer mach denn so was heute noch?
Also mal von vorn: Amateurfunk ist eine technisch-wissenschaftliche Freizeitbeschäftigung, bei der man mit den Gebieten der Physik und Elektrotechnik Kontakt hat. Klingt erst mal schrecklich? Naja - jeder, der Mobilfunk, WLAN oder ein Smartphone benutzt, hat genauso damit Kontakt - nur unbewusst eben. Hier geht es jetzt darum, die technisch-physikalischen Grundlagen zu verstehen und anzuwenden. Die Bandbreite der Aktivitäten reicht dabei von der klassischen Kommunikation über Kurzwelle in Sprechfunk oder Telegrafie über modernste digitale Formen des Nachrichtenaustausches, bis zur Kommunikation über Satelliten. Besondere "Ecken" dieser großen Spielwiese stellen z.B. Kontakte zur ISS dar, deren Astronauten meist ebenfalls lizenzierte Funkamateure sind, oder z.B. die eindrucksvollen Kontakte, bei denen der Mond als Reflektor der elektromagnetischen Wellen benutzt wird. Die Möglichkeiten enden noch nicht beim Entwickeln von Schaltungen für Sender/Empfänger und dem Schreiben von Software für moderne "software-definded-radios", denn ein großes Gebiet sind auch Antennen und Ausbreitungseigenschaften von Funkwellen, die auch heute noch überraschende Erkenntnisse bieten können. Wer sich für Technik, Hardware, Software, Physik interessiert und gerne auch mal selbst etwas bauen oder programmieren möchte, der findet hier eine riesige Spielwiese. Kurz gesagt - der Amateurfunk bietet eigentlich alles, was "Technik-Freaks" oder Menschen die zudem Interesse an weltweiter spontaner Kommunikation mit Gleichgesinnten haben, suchen.
Leider, oder aber auch zum Glück, ist das beim Amateurfunk wie beim Autofahren, Angeln, Jagen: Das darf nicht "einfach so" jeder, man muss einen "Sachkundenachweis" erbringen, und der heißt Amateurfunklizenz. Voraussetzung für die "Teilnahme am Amateurfunkdienst" ist die bestandene Lizenzprüfung, nach der der Kandidat seine Lizenzurkunde und das persönliche Rufzeichen erhält. Der Funkamateur hat mit seiner Lizenz, das exklusive Recht erworben, funktechnische Geräte und Anlagen selbst herzustellen und zu betreiben.
Die Prüfung ist durchaus anspruchsvoll und gliedert sich in die Teile

  • Technik (Grundlagen, Gerätetechnik, Antennen, Leitungen, Ausbreitungswege, Betriebsarten, ...)
  • Betriebstechnik (Ablauf und Regeln des Funkbetriebs)
  • Gesetzeskunde

Immerhin 10 Schüler und ein Lehrerkollege haben sich dennoch im Herbst 2021 zusammen mit den Lehrern Horst Hölle und Dirk Krause auf den Weg zur Lizenzprüfung gemacht. Und auch wer sich entscheidet doch nicht die Prüfung ablegen zu wollen, wird im Rahmen der AFu-AG sicherlich seinen Spaß an den angebotenen Bau-Projekten haben.
Wie es ausgegangen ist, wer schließlich die Prüfung abgelegt hat und wie die AG bei den Schülern angekommen ist - das kann man dann hier und in der nächsten Jahresschrift erfahren. ;-).

Die "Visitenkarte" (im Fachjargon QSL-Karte) unserer Station, die als Bestätigung einer Funkverbindung in die Welt hinaus geschickt wird. Sie trägt das Rufzeichen der Schulstation und gibt einen kleinen Eindruck von der Lage und dem Umfeld unserer Schule wider.
Gestaltet wurde sie im Rahmen eines Projekts des Technischen Gymnasiums, Profil Gestaltungs- und Medientechnik unter der leitung von Irina Hafner.

Bereits seit Oktober 2014 hat die Steinbeisschule ihre eigene Funkstation. Nach längerer Vorbereitungszeit konnte unter dem Rufzeichen DK 0 FVS der Betrieb aufgenommen werden.

Die technischen Daten der Station:

KW:
Seit Februar 2022 haben wir mit dem IC 7300 ein aktuelles Gerät, das uns begeistert und auch bei den Kursteilnehmern Eindruck macht.
Unser ICOM IC 735 wartet auf ein Ersatzteil, soll aber auf jeden Fall repariert werden.


Antenne: Windom (eine Drahtantenne) für die Wellenlägen 10-160m


UKW (Ultrakurzwelle): YAESU FT 7900, 2m/70cm, reduziert auf 10W

Antenne: X30 für 2m/70cm

Im Rahmen des Energieprojektes ist die Versorgung des Station mit Regenerativstrom geplant, der in Bleigelakkus gepuffert wird.

 

Auch über ein Ausbildungsrufzeichen verfügen wir: Unter DN 1 FVS können auch "Newcomer" unter Aufsicht eines lizenzierten Amateurs in die Funkwelt aktiv hineinschnuppern.

Mehr Infos zum Amateurfunk gibt´s z.B. hier:

DARC - Deutscher Amateur-Radio-Club

OV Tuttlingen (P13) des DARC

Amateurfunk-Relaisgemeinschaft Höchsten
RSGB - Radio Society of Great Britain

G-QRP - Um die Welt mit kleinster Leistung
QRZ.com - das "Facebook" der Funkamateure

Liste der Detschen Funkamateure (Bundes-Netzagentur)

DR2W - Ausbreitungsbedingungen auf Kurzwelle
Reverse Beacon Network: Wo ist mein Signal zu hören?

 

Suchbegriffe wären:
Amateurfunk, amateur radio, Amateurfunklizenz, ...


Wer mal ohne Aufwand hereinhören will, findet z.B. hier eine an das Internet angeschlossene Station (web-SDR, software-defined-radio über das Internet).

Download
Grundlagen zum Amateurfunk
pdf-Version des guten Wikipedia-Artikels zum Thema Amateurfunk (AFu).
Amateurfunkdienst.pdf
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Wer schon mal mehr wissen möchte findet hier den Fragenkatalog für die "Einsteigerlizenzklasse" E.

Download
Fragenkatalog Technik Klasse E
TechnikFragenkatalogKlasseEf252rId7637pd
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Das DK 0 FVS-Team, von links nach rechts:
Dirk Krause - DL 1 GKD (OV P13), Horst Hölle - DH 8 GEY (OV P13),
Dietmar Marcinski - DG 2 MD