Diese Seite befasst sich mit einem typischen "Nachhaltigkeitsthema": Dem Elektroschrott.
Hierzu fand 2022 eine Handy-Sammelwoche statt - das Plakat dazu ist unten zu sehen.
Später wurde aus der zeitlich begrenzten Aktion eine Dauereinrichtung. Da Daueraktionen eben auch gerne in Vergessenheit geraten, wird daran von Zeit zu Zeit erinnert.
Besten Dank an unseren Hausmeister, Herrn Meng, der eine Sammelbox bereit gestellt hat und diese von Zeit zu Zeit leert. Wer der Umwelt etwas Gutes tun will: Die Box steht im Eingangsbereich
Haupteingang rechts.
Smartphones enthalten wertvolle Rohstoffe.
Es ist viel zu schade, wenn diese nur in Schubladen vergammeln, bis eure Enkel sie dann doch mal wegschmeißen. Daher beteiligen wir uns an der Sammelaktion des NaBu.
Schau mal in deine Schubladen, im Schrank, unterm Bett, ... und mach mit!
Wie läuft das ab?
Du willst mehr wissen ? Dann gibt's hier einen Haufen Infos:
Zum Thema Elektroschrott kann man viele Bücher schreiben. Einerseits hilft die Elektrotechnik in vielen Prozessen und Anlagen bei der Verbesserung der Umweltbilanz, andererseits ist sie
selbst ein massiv die Umwelt belastener Faktor. Dies gilt leider auch stark im Bereich des privaten Konsums, auf dem hier der Schwerpunkt liegt. Denn unseren privaten Konsum können wir
beeinflussen, die internationale Politik und Konzerne nicht.
Das Problem ist offensichtlich - was der Gang über den Wertstoffhof oder Sperrmülltage zeigen.
Das Problem sind ...
...wir.
Wir haben uns daran gewöhnt...
Worum handelt es sich hier und was ist das Ziel?
Quelle: Bundesministerium für Umwelt-, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), früher Umweltbundesamt (BMU)
Ziel des Elektro- und
Elektronikgerätegesetzes (ElektroG) ist der Schutz von Umwelt und Gesundheit. Zusätzlich soll es helfen, natürliche Ressourcen zu schonen. Grundlegende Voraussetzung dafür ist es, Abfälle zu
vermeiden und möglichst effizient zu verwerten. Das ElektroG verpflichtet u.a. die Hersteller, Verantwortung für den gesamten Lebenszyklus ihrer Produkte zu übernehmen.
Was bedeutet das für uns als "Verbraucher"?
Die Verbraucherinnen und Verbraucher sind verpflichtet, ihre ausrangierten Elektro- und Elektronikgeräte separat vom Hausmüll zu entsorgen. Hierzu können sie diese kostenlos
bei den kommunalen Sammelstellen abgeben. Alternativ können sie ein Rücknahmesystem der Hersteller oder Vertreiber von Elektro- und Elektronikgeräten nutzen.
Filmbeschreibung (Quelle: YouTube)
„Sodom“ nennt man den Teil der ghanaischen Hauptstadt Accra, den nur jene betreten, die unbedingt müssen. Die Deponie ist Endstation für Computer, Monitore und anderen Elektroschrott aus
Europa und aller Welt. Rund 250.000 Tonnen ausrangierte Computer, Smartphones, Drucker und andere Geräte aus einer weit entfernten, elektrifizierten und digitalisierten Welt gelangen Jahr für
Jahr hierher.
Zur Filmwebsite.
Kurze Dokumentation zum Film, und ein Interview mit dem Regisseur, Florian Weigensamer.
"Wir haben uns überlegt, wie das
Leben am Ende unserer Luxuswertschöpfungskette aussieht. Diesen Ort dort haben wir (Menschen) erschaffen, Ihre Lebensumstände haben wir erschaffen und wir halten diese Feuer dort auch am
lodern..."
Noch ein Filmtipp zum größeren Thema Armut und Ungleichheit.
"Den Reichen ist Ungleichheit egal. Es kümmert sie nicht."
Die klassische Glühlampe ist schon seit Jahren "out", wurde zuerst durch "Energiesparlampen" (technisch: Kompakt-Leuchtstofflampen) ersetzt und nun schließlich durch LED. Die LED-Lampen
enthalten zwar im Gegensatz zu den Energiesparlampen kein Quecksilber, haben aber eine integrierte Elektronik, die ebenfalls nichts im Hausmüll zu suchen hat.
Auf der Seite von
Lightcycle findet sich eine gute Übersicht zum Thema und was bei welchen Lampen zu beachten ist (pdf).
Ein Fußabdruck ist das, was man beim Laufen auf weichem Boden hinterlässt. Wer hätte das gedacht ;-).
Aber auch mit unserem Lebensstil hinterlassen wir etwas, wie oben zu sehen ist: CO2, Müll. Mit dem CO2-Rechner des Umweltbundesamtes kann man seine eigene CO2-Bilanz im Verhältnis zum deutschen Durchschnitt ermitteln.
Folgende Bereiche werden dabei berücksichtigt:
Der Deutsche verursacht im Schnitt 11,17t CO2 pro Jahr. Wie viel ist es bei dir?
Auch lesenswert: Die Infobroschüre des BMVU - Auszug:
Viele eingefahrene Strukturen und lieb gewordene Verhaltensweisen müssen auf den Prüfstand gestellt
werden: Passt der staatlich gesetzte Rahmen? Wie können Unternehmen nachhaltiger produzieren? Benötigen wir Einwegartikel wie Coffee-to-go-Becher
oder Plastikteller? Müssen wir schwere Autos mit hohem Materialverbrauch
besitzen? Müssen wir schnellen Trends folgen und jede Saison unseren Kleiderschrank erneuern? Jedem fällt etwas zu dem Thema ein und der Katalog der
Fragen scheint endlos.
Warum steigt die Menge an Elektroschrott weiter an?
Die EU leistet beim Thema "Reparaturfähigkeit" inzwischen einen positiven Beitrag:
Kühlschränke, Spülmaschinen, Waschmaschinen, Fernseher und weitere Produkte müssen ab dem 1. März strengere Anforderungen an die Reparierbarkeit erfüllen. Ab dann werden die EU-weit vereinbarten neuen Ökodesign-Regeln angewendet. Die Hersteller müssen demnach künftig Ersatzteile über einen bestimmten Zeitraum vorhalten
und die betreffenden Produkte so gestalten, dass Komponenten mit herkömmlichen Werkzeugen zerstörungsfrei auseinandergebaut werden können. Auch müssen Reparaturinformationen mitgeliefert werden.
Das Ziel der neuen Regelungen im Rahmen der Ökodesign-Richtlinie ist es, dass Produkte eine längere Lebensdauer haben.
Quelle der vollständigen Nachricht: Bundesministerium für Umwelt. und Verbraucherschutz (BMUV)
Die Initiative Runder Tisch Reparatur setzt sich genau dafür ein.
Indem die Reparatur wieder zu einem normalen Bestandteil des Alltags und des Wirtschaftslebens wird, nutzen wir unsere Ressourcen länger und nachhaltiger. Wir setzen uns intensiver mit dem
auseinander, womit wir uns täglich umgeben und erweitern unser Wissen und unsere Fähigkeiten. Und wir unterstützen lokale Handwerksbetriebe.
Wie das umgesetzt werden kann, und wie die Forderungen an die Politik lauten,
steht hier.
Die Initiative Repair.EU ist der "internationale Teil" der Reparaturbewegung.
Die "Geplante Obsoleszenz", englisch "Planned Obsolescence" ist dabei der inzwischen ebenso
international genutzte Begriff für die Tatsache, dass Dinge und Geräte so gebaut werden, dass sie nach einer bestimmten Zeit "geplant kaputt gehen".
Repair Café
Reparieren lassen, aber wo? Oder auch mal selber reparieren?
Seit einigen Jahren gibt es dafür so genannte Repair Cafés.
Aber was ist ein Repair Café?
"Repair Cafés sind ehrenamtliche Treffen, bei denen die Teilnehmer alleine oder gemeinsam mit anderen ihre kaputten Dinge reparieren. An den Orten, an denen das Repair Café stattfindet, ist
Werkzeug und Material für alle möglichen Reparaturen vorhanden. Zum Beispiel für Kleidung, Möbel, elektrische Geräte, Fahrräder, Spielzeug und vieles mehr. Auch sind kundige ehrenamtliche Helfer
anwesend, die Reparaturkenntnis und – fertigkeiten auf verschiedenen Gebieten mitbringen."
Hier gibt es das Starterpaket für Schulen.
Auf der Website selbst gibt es Reparaturanleitungen sowie Links zu Seiten mit weiteren Hilfen. Auch bei YouTube findet man inzwischen hunderte Videos, die Reparaturen von vielen
Geräten/Dingen zeigen - z.B. die Reparatur der Fensterheber beim Golf
5 ;-).
Was hat Google mit dem Thema Reparatur zu tun?
"Seit mehreren Monaten blockiert Google die Werbeanzeigen freier Reparaturbetriebe – im Gegensatz zu denen von Herstellern und deren autorisierten Werkstätten. Im Juni wandte sich der Runde
Tisch Reparatur, unterstützt von vielen weiteren Organisationen und Reparaturbetrieben, deshalb an die Wettbewerbsdirektion der EU-Direktion, um auf das Verhalten Googles aufmerksam zu
machen."
Die großen Tech-Konzerne unterstützen sich hier offenbar - im Negativen.
Zum ganzen Beitrag.
Materialien im Portal "Umwelt im Unterricht"
Umwelt im Unterricht bietet vielfältige Materialien an. Auch zu diesem Thema gibt es
aktuelle Beiträge:
Secondhand, Vintage, Refurbished – Ist Gebrauchtes besser für die
Umwelt?
Weitere Vorschläge zur Umsetzung im Unterricht
Entsorgungswege im Landkreis Tuttlingen:
Geräte mit Akkubetrieb:
Persönliches Konsumverhalten:
Der preisgekrönte Film zeigt auf, dass die "Geplante Obsoleszenz" schon in den 30er-Jahren von den Firmen genutzt wurde um Produkte schneller altern und "sterben" zu lassen. Was zuerst die
Glühlampe war, sind heute vorwiegend elektronische Geräte.
Der Beitrag von ARTE ist komplett auf YouTube verfügbar und sehenswert.
"Die Dokumentation wirft einen kritischen Blick auf die Entstehung der heutigen Konsumgesellschaft. Es wird erklärt was "geplante Obsoleszenz" ist und wie dadurch unser enormes
(Wirtschafts-)Wachstum erst möglich wurde. Doch unbegrenztes Wachstum ist in einer begrenzten Welt nicht möglich, und so zeigt der Film gegen Ende Alternativen und Lösungswege auf, die uns
hoffentlich eines Tages aus diesem Dilemma heraushelfen werden."